Markt Schönberg. Es wogen weiter Wellen und Wald in ihm. Wer so in Bewegung bleibt, der wird wohl auch nicht alt, knorrig und knöchern. Der Schönberger Künstler Gerhard Steppes-Michel feierte am 12. Februar seinen 102. Geburtstag in erstaunlicher geistiger Frische und körperlicher Gesundheit. Dazu wünschten nun neben vielen weiteren Gratulanten auch die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger und Bürgermeister Martin Pichler alles Gute.
Ein schaffensreiches Leben und Werk hält den Schönberger Künstler Gerhard Steppes-Michel jung
1923 wurde er im nordböhmischen Aussig an der Elbe geboren. Die Wirren der Zeit raubten ihm die Heimat, schickten ihn in einen mörderischen Weltkrieg und verlangte einen kompletten Neuanfang nach Krankheit und Vertreibung in Bayern. Dennoch wirkten stets die positiven Einflüsse in ihm nach, die Faszination der Wogen und Landschaften der nordischen Meeresgebiete, die Leidenschaft zum Malen eines Onkels und später die kulturelle Auseinandersetzung mit den Inspirationen des Bayerischen Waldes.
Seine Zeit als Finanzbeamter gab ihm Sicherheit, sich daneben in die Kunst zu stürzen. Landschaften, Portraits und auch abstrakte Werke in verschiedensten Techniken spiegeln mit einem großen Werk sein Talent, seinen Fleiß und seine Akribie des Könnens. Zahlreiche Ehrungen unterstreichen seine Anerkennung. Die Kombination aus Lebenslust und Intellekt hat ihm einen „klaren Blick und eine ruhige Hand“ bewahrt, wie ihm schon zum 90. Geburtstag in einer Rede bescheinigt wurde.
Die nutzt er weiterhin, nicht nur um Ausstellungen selbst oder mit Kunstkollegen mit den Impressionen seines Lebens zu befüllen, sondern um auch weiterhin die Galerie der besonders Verdienten im Rathaus zu komplettieren. Das Konterfei von Pichlers Vorgänger Peter Siegert stammte unlängst erst aus seinem Pinsel. Allerdings wird Michel notgedrungen noch einige Lebensjahre draufsatteln müssen, sollte sich auch der amtierende und gratulierende Bürgermeister noch diese Ehre vom Schönberger Künstler wünschen.