Niederbayern / Landshut. Diese Woche startete ein Castor-Zug mit radioaktivem Müll aus Großbritannien in Richtung Bayern zum Zwischenlager Isar bei Landshut. Deutschland ist verpflichtet, 14 Castor-Behälter aus dem britischen Sellafield zurückzunehmen; sieben davon werden derzeit ins Atommüll-Zwischenlager nach Niederaichbach transportiert. Die sieben weiteren Castor-Behälter werden nach Brokdorf in Schleswig-Holstein befördert. Bisher lagern 88 Castor-Behälter in dem Zwischenlager in Niederbayern.
Die Route und die Ankunft des Zuges in Landshut sind geheim, um Proteste zu vermeiden. Der Transport wird mit einem starken Begleitschutz wie Bundespolizei und der Landespolizei gesichert. Der Zug besteht aus mehreren Lokomotiven und Personenwaggons mit Polizeibeamten.
Trotz der Geheimhaltung kündigte der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) Proteste entlang der Strecke an. Im Landkreis Landshut wird jedoch nicht mit größeren Demonstrationen gerechnet.
Die bayerischen Grünen im Landtag fordern eine ehrliche Debatte über Atommüll und kritisieren die unzureichende Diskussion über Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit der Einlagerung hochradioaktiver Abfälle.
Die Endlagersuche ist in Deutschland weiterhin offen. Wie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mitteilt, wird die Standortentscheidung vermutlich erst weit nach 2068 folgen: Zeitbedarf der Endlagersuche
Quelle: BR24