Sendung „jetzt red i“ kommt nach Simbach am Inn. Am Mittwoch, den 26. Februar 2025, findet im Bürgerhaus, Bachstraße 17, in 84359 Simbach am Inn eine wichtige Diskussionsrunde statt. Einlass ist um 19:15 Uhr, der Beginn der Veranstaltung ist für 20:15 Uhr angesetzt. Tilmann Schöberl und Franziska Eder diskutieren mit Bürgerinnen und Bürgern, dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Ludwig Hartmann (Grüne), Vizepräsident des Bayerischen Landtags.
Streit um Stromtrassen – Scheitert die Energiewende im Chemiedreieck?
Das Projekt P474 erregt in Ostbayern die Gemüter. Zwischen Simbach am Inn und Burghausen sollen zwei Umspannwerke sowie eine Höchstspannungsleitung errichtet werden. Der erforderliche Flächenbedarf für ein einzelnes Umspannwerk entspricht etwa 40 Fußballfeldern. Die Anwohner befürchten die Zerstörung ihrer Heimat, während Landwirte ernste Sorgen um ihre Existenz haben. Der Netzbetreiber TenneT plant nun Gespräche mit den Grundstückseigentümern und betont, dass mögliche Enteignungen „das allerletzte Mittel“ darstellen.
Energiebedarf und Klimaziele
Im Chemiedreieck bei Burghausen wird bereits etwa ein Prozent des gesamten deutschen Strombedarfs verbraucht, und die Tendenz ist steigend. Für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende – dem Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen – ist in Zukunft eine wesentlich höhere Stromversorgung erforderlich. Das derzeitige Netz ist bereits an der Belastungsgrenze. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) stellt klar: „Es gibt bisher keinen Alternativstandort für dieses Umspannwerk. Wir brauchen eine gute Stromversorgung!“
Politische Kontroversen
Das Projekt hat auch weitreichende politische Bedeutungen. Vor zwei Jahren hatte die Staatsregierung sich verpflichtet, bis 2040 klimaneutral zu werden. Im November des vergangenen Jahres hat das Kabinett jedoch beschlossen, dieses Ziel um fünf Jahre nach hinten zu verschieben. Dies führte zu heftigen Protesten, nicht nur bei Umweltschutzverbänden. Die Grünen kritisierten im Landtag: „Markus Söder und Hubert Aiwanger beerdigen die Klimaschutzziele, anstatt dafür zu arbeiten, dass wir, unsere Kinder, unsere Enkelkinder hier in Bayern sicher leben können.“
Zentrale Fragestellungen
Die Diskussion wirft viele Fragen auf: Wie lässt sich eine leistungsstarke Wirtschaft mit einer intakten Natur vereinbaren? Können alle Interessen berücksichtigt werden? Welche Maßnahmen sind erforderlich, um Bayerns Industriestandorte zukunftssicher zu gestalten? Bis wann kann Klimaneutralität erreicht werden? Was hat mehr Gewicht: Einzelinteresse oder Gemeinwohl?
Einladung zur Diskussion und Karten kostenlos reservieren
Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich an der Diskussionsrunde mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Ludwig Hartmann (Grüne), Vizepräsident des Bayerischen Landtags, zu beteiligen.
Kostenlose Karten reservieren Sie via E-Mail an jetztredi@br.de oder unter 089 / 5900 – 25 299 (Montag – Freitag von 9:00 bis 17:00). Sie können sich auch online an der Diskussion beteiligen. Sagen Sie uns Ihre Meinung unter www.facebook.com/BR24 oder schreiben Sie eine Mail an jetztredi@br.de.