Passau. Der Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Passau nimmt konkrete Formen an. Im Ausschuss für Klima und Umwelt wurden am 20.10.2025 die zentralen Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse der kommunalen Wärmeplanung vorgestellt, mit der die Stadt seit November 2024 die Weichen für die Wärmeversorgung bis 2045 stellen will. Die Untersuchung beleuchtet die Herausforderungen, insbesondere aufgrund der historischen Bebauung und der geografischen Besonderheiten der Dreiflüssestadt.
Analyse: Bestand und Potenziale
Die Grundlage für die weitere Planung bilden die Bestands- und Potenzialanalysen, die auf einer umfassenden Eignungsprüfung des Stadtgebiets aufbauen. Hierfür wurden aktuelle Wärmeverbräuche, bestehende Energieinfrastrukturen sowie mögliche erneuerbare Energiequellen systematisch erfasst und kartografiert.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper betonte: „Die kommunale Wärmeplanung stellt für die Stadt Passau eine große Herausforderung dar. Nachdem nun die Ergebnisse der Potenzialanalyse vorliegen, gehen wir den nächsten Schritt, wohlwissend, dass die konkreten Ausgestaltungen noch völlig offen sind.“
Erneuerbare Energien: Vielfältige Optionen
Die Potenzialanalyse identifizierte eine breite Palette an Ressourcen und Energieträgern. Dazu gehören erneuerbare Energien wie Geothermie (tief und oberflächennah), Umgebungswärme aus Außenluft und Fluss, Solarthermie, Abwasserwärme und industrielle Abwärme sowie verschiedene Möglichkeiten zur zentralen Wärmespeicherung. Für ein realistisches Bild wurden auch lokale Fachakteure durch Interviews und Workshops eingebunden.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Das Ergebnis der Analyse zeigt zwar, dass im innerstädtischen Bereich der Stadt Passau ausreichende Potenziale erneuerbarer Energien vorhanden sind. Gleichzeitig verdeutlicht es aber auch erhebliche Hürden bei der Realisierung. Dazu zählen die kosteneffiziente Umsetzung der Projekte, die Verfügbarkeit geeigneter Flächen sowie mögliche Konkurrenzen bei der Flächennutzung.
Nächste Schritte: Zielsetzung und Strategie
Aufbauend auf der nun vorliegenden Bestands- und Potenzialanalyse folgen in den kommenden Monaten die entscheidenden nächsten Schritte. Dazu gehört die Entwicklung eines Zielszenarios mit Zwischenzielen (z.B. für 2030, 2035 und 2040), die Einteilung konkreter Wärmeversorgungsgebiete sowie die Erarbeitung einer detaillierten Umsetzungsstrategie samt Controlling-Konzept. Die Stadt Passau hatte bereits im Juli 2023 den Förderantrag für die Planerstellung gestellt, welcher im September 2024 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz genehmigt wurde.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können weitere Informationen zur kommunalen Wärmeplanung auf der Homepage der Stadt Passau unter www.passau.de/waermeplanung einsehen.
