Niederbayern. Die IHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn zeigt, dass die niederbayerische Wirtschaft weiterhin schwächelt. Ein spürbarer Aufschwung bleibt aus, und die Bewertungen der Unternehmen für ihre aktuelle Geschäftslage stagnieren auf niedrigem Niveau. IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner berichtet von sinkender Beschäftigung und zurückgehenden Investitionen als Symptome einer Standortkrise. Der IHK-Konjunkturklimaindikator steigt nur minimal von 97 auf 98 Zähler und liegt seit fast drei Jahren unter dem langjährigen Durchschnitt.
Besonders stark betroffen ist die Tourismuswirtschaft, die mit schlechten Umsatzzahlen kämpft. Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen belasten drei Viertel der Betriebe in diesem Sektor. Der Handel beurteilt seine Lage ebenfalls negativ, während die Dienstleistungsbranche vergleichsweise stabil bleibt.
Ein alarmierendes Signal für den Standort ist das Investitionsverhalten der Industrie: Nahezu 50 Prozent der großen Industriebetriebe planen, ihre Investitionen im Inland zu reduzieren. Bei kleineren Unternehmen liegt dieser Anteil bei 29 Prozent. Zudem verlagern viele Industriebetriebe ihre Wachstumsinvestitionen ins Ausland, wobei das Interesse an der Eurozone abnimmt und sich zunehmend auf die USA sowie Süd- und Mittelamerika richtet.