Ering / Rottal-Inn. Der Bezirk Niederbayern stellt 28.800 Euro für die Instandsetzung der ehemaligen Malzfabrik in Ering bereit. Diese Mittel dienen der Notsicherung der nordwestlichen Gebäudeecke und wurden vom Kultur-, Jugend- und Sportausschuss genehmigt. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich besuchte den Verein „Projekt Malzfabrik Ering“, der sich dem Erhalt des Industriedenkmals aus dem späten 19. Jahrhundert widmet.
Notsanierung kostet ungefähr 290.000 Euro
Die Gesamtkosten der Notsanierung belaufen sich auf etwa 290.000 Euro, wobei auch das Landesamt für Denkmalpflege finanzielle Unterstützung bietet. Die Pläne stammen vom Architekturbüro Schmöller aus Passau.
Geschichte der Malzfabrik
Bei dem Industriedenkmal Malzfabrik handelt es sich um einen in den Jahren 1896/97 von italienischen Baumeistern nach Plänen der Maschinenfabrik F.J. Sommer errichteten Blankziegelbau des Eringer Ökonoms und Gutsbesitzers Gottfried Mayer. Ihren Betrieb nahm die Malzfabrik im Jahr 1900 mit Dampfmaschinen der Maschinenfabrik Sommer auf.
Vor dem 2. Weltkrieg versorgte sie Brauereien bis nach Oberitalien und rund 30 kleine und mittlere Brauereien im Rottal. In den Nachkriegsjahren produzierte die Fabrik nur noch zwanzig Prozent der Vorkriegsquote. 1970 legten die Besitzer die Fabrik still, es folgten mehrere Eigentümerwechsel und das Gebäude erlitt trotz Denkmalschutz schwere Schäden.
In den Räumlichkeiten sollen in Zukunft Veranstaltungen, Kunst und Kultur einen Platz finden
Mit der Gründung des Vereins „Projekt Malzfabrik Ering e.V.“ entstanden neue Ideen zur Revitalisierung des Gebäudes, das künftig für Veranstaltungen, Kunst, Kultur sowie Büroflächen genutzt werden soll. Ein Teileinsturz im September 2024 an der nordwestlichen Gebäudeecke beschleunigte die Notwendigkeit zur Sanierung.
Dr. Heinrich lobte das Engagement des Vereins unter Vorsitz von Veronika Zunner Fadhli und betonte die Bedeutung des Erhalts historischer Gebäude für die Gemeinschaft. Der Bezirk unterstützt dieses Vorhaben, um ein Stück Geschichte zu bewahren und neue Nutzungskonzepte zu entwickeln.
Die Pläne für die Instandsetzung des Architekturbüros Schmöller aus Passau wurden vorgestellt.