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Sanierung oder Ersatzneubau?Fünferlsteg: Die ÖDP Passau setzt sich für den Erhalt des historischen Fußgängerstegs ein

Veröffentlicht am 13.02.2025, 19:42 Uhr
Zuletzt aktualisiert am 03.03.2025, 17:43 Uhr
Passau. Die ÖDP lehnt Vorüberlegungen von Oberbürgermeister Jürgen Dupper ab, den reparaturbedürftigen historischen Fünferlsteg abzureißen und einen Ersatzneubau zu errichten. Der Ausschussbeschluss vom Donnerstag sei rechtlich fragwürdig zustande gekommen, „weil die Stadträte falsch informiert wurden“, meint ÖDP-Fraktionsvorsitzender Urban Mangold: „Die Stadtspitze soll den Vollzug dieses Beschlusses selbst aussetzen, sonst könnte das auch ein Fall für […] © Josef Lang

Beim Ortstermin am Fünferlsteg (von links): Die ÖDP-Stadträte Urban Mangold, Dr. Eva Gerstl und Paul Kastner, stellvertretende ÖDP-Kreisvorsitzende Johanna Seitz, Stadtrat Michael Schöffberger und Kreisvorstandsmitglied Ronja Zöls-Biber.

Passau. Die ÖDP lehnt Vorüberlegungen von Oberbürgermeister Jürgen Dupper ab, den reparaturbedürftigen historischen Fünferlsteg abzureißen und einen Ersatzneubau zu errichten. Der Ausschussbeschluss vom Donnerstag sei rechtlich fragwürdig zustande gekommen, „weil die Stadträte falsch informiert wurden“, meint ÖDP-Fraktionsvorsitzender Urban Mangold: „Die Stadtspitze soll den Vollzug dieses Beschlusses selbst aussetzen, sonst könnte das auch ein Fall für die Rechtsaufsicht bei der Regierung von Niederbayern werden“.

Fünferlsteg in Passau ist ein historischer Fußgängersteg

„Der Fünferlsteg gehört zu unserem Baukulturerbe. Er ist untrennbar mit dem Charme der Innpromenade verbunden. Der mehr als hundert Jahre alte Fußgängersteg ist so beliebt wie die Innpromenade, die wir erfolgreich gegen die von OB Dupper lange vorangetriebene Hochwassermauer verteidigt haben. Wir werden selbstverständlich dagegen kämpfen, dass jetzt direkt im Anschluss dieser schöne Steg verschwindet“, kündigt Mangold an.

„Wie konnten diese Schäden überhaupt entstehen?“ fragt sich die Passauer ÖDP

Nach Ansicht der Passauer ÖDP stellt sich auch die Frage nach der Verantwortung. „Wie konnten die Schäden, die die Stadtverwaltung beschreibt, überhaupt in diesem Umfang entstehen? Dass man ein Baudenkmal nicht regelmäßig pflegt, um es dann wegen der Kosten abzureißen, so ein Verhalten kennt man eher von einem Immobilienhai, aber nicht von den Verantwortungsträgern einer historischen Stadt“, kritisiert Stadtrat Paul Kastner.

„Der Versuch, den Ersatzneubau als bessere Fahrradquerung zu verkaufen, soll offenbar von diesem Versäumnis ablenken. Auch die ÖDP setzt sich für eine bessere Innquerung für den Fahrradverkehr ein. Dafür muss der Fünferlsteg aber nicht abgerissen werden“, meint die stellvertretende ÖDP-Kreisvorsitzende Johanna Seitz.

Kreisvorstandsmitglied Ronja Zöls-Biber verweist auf ein technisches Detail: „Die Generalsanierung des Fünferlstegs würde sich auf dessen Überbau konzentrieren. Bei einem Ersatzneubau rücken Flusspfeiler und Gründung in den Fokus, das ist kostentechnisch eine ganz andere Liga. Ich bin für den Erhalt der filigranen Hängebrücke mit original Nietverbindungen und Stahlfachwerk.“

„Dass die Stadtspitze in der Sitzung zunächst den Eindruck erweckte, der Fünferlsteg sei gar kein Baudenkmal, spricht schon für sich. Dass das Landesamt dann erklärte, ein Kontakt habe gar nicht stattgefunden, schlägt dem Fass den Boden aus. Schließlich ist es für die Kostenbeurteilung von Bedeutung, dass das Landesamt Zuschüsse gewährt“, so Fraktionsvorsitzender Urban Mangold.

Mangold stellt klar: Sanierung des Fünferlstegs wichtig für den Erhalt historischer Identität

Auf die Nachfrage unserer Redaktion zur Wirtschaftlichkeit antwortet Mangold: „Der Fünferlsteg ist zwar sanierungsbedürftig. Sein Zustand ist aber nicht so schlecht, dass es unmöglich wäre, ihn instand zu setzen. Selbst wenn ein Abriss und Neubau kostengünstiger wäre, spricht alles für die Sanierung und dauerhafte Nutzbarkeit des historischen Fußgängerstegs. Würde der Maßstab „wir machen das billigere“ in historischen Städten angelegt, wären diese in 10 bis 20 Jahren nicht mehr wieder zu erkennen. Eine Betrachtung ausschließlich aus Kostengründen verbietet sich im Kulturstaat Bayern. Es wäre auch ganz sicher kurzsichtig und auf Dauer auch nicht wirtschaftlich, die Schönheit historischer Städte zu opfern.“

Der Ausschussbeschluss sollte nachgeprüft werden – die Unterschriften fehlen dafür jedoch

Nach Ansicht der ÖDP sollte der Ausschussbeschluss durch das Stadtratsplenum nachgeprüft werden. Doch dafür seien fünf Antragsunterschriften aus den Reihen des Ausschusses erforderlich. Da jedoch einzig die beiden ÖDP-Ausschussmitglieder Paul Kastner und Urban Mangold gemeinsam mit PAL-Stadtrat Koopmann gegen einen Ersatzneubau gestimmt haben, sei dieses Quorum nicht erfüllt. „Die Stadtspitze hat den Ausschuss hinters Licht geführt. Wie sollen wir da künftig noch einem Kostenvergleich ‚Sanierung oder Ersatzneubau‘ vertrauen“, fragt Mangold.

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemeldung.

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